17. DEZEMBER

Der erste Schnee, weich und dicht,
die ersten wirbelnden Flocken.
Die Kinder drängen ihr Gesicht
ans Fenster und frohlocken.


Da wird nun das letzte bisschen Grün
leise, leise begraben.
Aber die jungen Wangen glühn,
sie wollen den Winter haben.


Schlittenfahrt und Schellenklang
und Schneebälle um die Ohren!
Kinderglück, wo bist du?
Lang, lang, verschneit und erfroren.


Fallen die Flocken weich und dicht,
stehen wir wohl erschrocken!
Aber die Kleinen begreifens nicht,
glänzen vor Glück und frohlocken.


- Gustav Falke -



18. DEZEMBER

Die Straßen sind von Schnee bedeckt,
es duftet nach Tannen, Mandeln und frischem Gebäck.
Festlich geschmückt ist jedes Gebäude, 

die Kinderaugen, sie leuchten vor Freude.

Der Zauber der Weihnacht liegt nun in der Luft
und verströmt seinen lieblichen, friedvollen Duft.
Möge überall ein fröhliches Jubeln erklingen,
denn Weihnachten soll nur Glück und Liebe bringen.




19. DEZEMBER

Brennt die Erste von vier Kerzen,
fängt sie an, die schöne Zeit.
Bringt in unser aller Herzen,
Liebe und Geborgenheit.

Kerzlein zwei weckt unsre Sehnsucht,
Kerze drei Erinnerung.
Viele können's kaum erwarten,
fühlen sich erfrischend jung.

Mit der vierten Kerze dann
fängt schon bald die Weihnacht an.
Und man hört mit Wohlgefallen:
"Frohe Weihnachten euch allen!"


- Tim Seeger -






20.DEZEMBER

Schneeflöckchen schweben zur Erde ganz leise,
kalt und lang war ihre Reise.
So decken sie voll stiller Ruh
die gute alte Erde zu.
Der Baum bekommt ein Mützchen,
das Dach einen Hut,
seht einmal,das steht ihn'n gut.
Das Gras und die Felder,
die decken sie zu,
darunter halten sie Winterruh.
Schneeflöckchen schweben zur Erde ganz leise,
kalt und lang war ihre Reise.


21.DEZEMBER

Vor Kälte ist die Luft erstarrt,
es kracht der Schnee von meinen Tritten,
Es dampft mein Hauch, es klirrt mein Bart;
Nur fort, nur immer fortgeschritten!

Wie feierlich die Gegend schweigt!
Der Mond bescheint die alten Fichten,
die, sehnsuchtsvoll zum Tod geneigt,
den Zweig zurück zur Erde richten.

Frost! Friere mir ins Herz hinein,
tief in das heißbegehrte, wilde!
Daß einmal Ruh mag drinnen sein,
wie hier im nächtlichen Gefilde!


- Nikolaus Lenau -

22.DEZEMBER

Verbunden bin ich dieser Zeit
mit ihrer ganzen Herrlichkeit.
Was über's Jahr vergessen schien,
bekommt auf einmal Form und Sinn.
Warum sag' ich nicht jeden Tag,
dass ich so Vieles an Dir mag?
So oft,wenn ich zur Arbeit muss,
geschieht dies ohne Abschiedskuss.
Obwohl ich Deine Sorgen kenn',
ich sie nicht gern beim Namen nenn'.
Und wenn,nach einem Arbeitstag,
ich gar nicht viel mehr reden mag,
ahn' ich,wie lieblos dies oft scheint,
obwohl es nie so bös' gemeint.
Drum lass' uns jetzt,in dieser Zeit,
erneuern unsre Zweisamkeit!
Wir haben uns noch immer gern.
Die Kirchenglocke tönt von fern.
Vereint steh'n wir nun stille da,
Advent,bring' uns ein gutes Jahr!

23.DEZEMBER

Strahlend wie ein schöner Traum,
steht vor uns der Weihnachtsbaum.
Seht nur,wie sich goldenes Licht
auf den zarten Kugeln bricht.

"Frohe Weihnacht" klingt es leise
und ein Stern geht auf die Reise.
Leuchtet hell vom Himmelszelt
hinunter auf die ganze Welt.

24.DEZEMBER

Das Christkind flog zum Fenster rein
und schmückte meinen Baum,
in jeder Kugel spiegelt sich
von mir ein stiller Traum




Da sind:
DER FRIEDEN IN DER WELT,
dass niemand hungern muss,
dass sich ein jeder rasch verträgt,
gab es einmal Verdruss;
dass Hass und Neid nicht mehr regiern,
Vergangenheit nur sind
durch 
LIEBEFREUNDLICHKEIT ersetzt
vom Ält'ren bis zum Kind;
dass jeder gern ein Lächeln schenkt,
das dich und mich beglückt,
dass niemand böse Worte spricht!......




Ich weiß, es klingt verrückt!
Die Kugeln sind mit Träumen voll.
Wer weiß, ob irgendwann
der eine and're sich befreit,
"
lebendig" werden kann!?

- Richard Mösslinger -





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